Radikaldemokratisches Bildungswerk e.V.
Newsletter 2023-02 (Oktober)

Liebe Freundinnen und Freunde,

der erste Newsletter ist ja jetzt schon ein paar Wochen alt. Erfreulicherweise gab es kaum Abmeldungen, dafür aber doch einige Bitten um Aufnahme in den Verteiler. Das freut uns sehr.

Und wir hoffen darauf, dass der Newsletter nicht nur konsumiert wird. Zusendungen mit Hinweisen auf besondere Veranstaltungen, spannende Veröffentlichungen, aber auch für Fundstücke "aus alten Zeiten" sind sehr willkommen.

Herzliche Grüße,

Knud Vöcking
(für den RDB-Vorstand)

Was euch in diesem Newsletter erwartet:

  • Karl-Hermann Flach - 50. Todestag
  • Noch Plätze frei! Bundestagsbesuchsfahrt 6.-9. November
  • Themen und Termine der nächsten Online Stammtische
  • Pläne für das nächste Jahr
  • Ein wenig Nostalgie
  • Unsere Webseiten werden besser
  • ....

Zum 50. Todestag von Karl-Hermann Flach

Der am 17.10.1929 in Königsberg geborenen deutsche Journalist, Buchautor und liberale Politiker war zunächst in der LDPD (DDR). Er flüchtete 1949 nach West-Berlin. Nach dem Studium der politischen Wissenschaften machte er ich zunächst als wirtschafts- und sozialpolitischer Redakteur der Frankfurter Rundschau(FR) eine Namen.

In der FDP wurde er 1961 unter dem Rechtsliberalen Erich Mende Bundesgeschäftsführer. 1962 überwarf er sich mit ihm, zog sich zunächst aus der Politik zurück und arbeitet wieder bei der FR.

Er war 1971 Autor der der politischen Streitschrift „Noch eine Chance für die Liberalen oder die Zukunft der Freiheit“. Diese ist 2015 erneut im Fischer-Taschenbuchverlag erschiene ISBN 978-3-10-560243-0, (=> DNB ). Auszüge davon sind auf den Seiten von Tistan Abromeit im PDF-Format zu lesen, die der Autor um ordoliberale Aussagen ergänzt hat. (www.tristan-abromeit.de(K-H-Flach Noch eine Chance.pdf)

1971 kehrte er auf dem Freiburger Parteitag unter dem FDP-Bundesvorsitzenden Walter Scheel als erster Generalsekretär zurück. Das dort verabschiedete Grundsatzprogramm Freiburger Thesen entsprach seinen Vorstellungen, es war damals die Grundlage für die Abkehr von der „Bürgerblock-Mentalität“. Er setzt sich für die Öffnung der FDP für Arbeitnehmer ein. Dieser programmatische Wandel war eine der Grundlage für die sozial-liberale Koalition.

Startchancen angleichen – Versäumte Chancen

Den Titel „Noch eine Chance für die Liberalen“ greifen Helga Schuchardt und Roland Appel in dem 2019 erschienen Buch „Grundrechte verwirklichen Freiheit erkämpfen“ auf, und ergänzen diesen Titel es um „Eine Geschichte verpasster Chancen und Versäumnisse liberaler Politik“. Für Helga Schuchardt waren dies die entscheidenden Passagen der Streitschrift:

„Der liberale Leistungs- und Wettbewerbsbegriff lässt sich aber nur rechtfertigen, wenn Gleichheit oder zumindest starke Annäherung der Startchancen in der Gesellschaft besteht. Die Liberalen haben im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts versäumt, sich immer wieder darum zu bemühen. Sie duldeten eine Verfestigung der sozialen Verhältnisse, die den theoretischen und juristischen Freiheitsbegriff zur Waffe in den Händen einer begrenzten Schicht pervertierte“.

„Die mangelnde soziale Komponente des Liberalismus hat Friederich Naumann bereits vor dem Ersten Weltkrieg treffend gegeißelt. Merkwürdigerweise blieben auch die, die Naumann später verehrten und sich auf ihn beriefen, ziemlich unfähig, den Liberalismus aus seiner Besitzbürgerlichen Erstarrung zu befreien und ihm seine Zukunft zu sichern.“

Für Helga Schuchardt verlor die FDP 1973 mit dem Tod von Karl-Hermann-Flach eine wichtige Triebkraft und hat die Chance an der Stelle verspielt. Mehr dazu in dem „100 Jahre Jungdemokraten Buch„, das noch käuflich erworben werden kann.

Gedenken zum 50. Todestag

Zu seinem 50.Todestag haben erschienen mehrere Artikel:

(Wir danken Christian Walther auch für den Hinweis auf die beiden vorgenannten Artikel.)

UPDATE: Bundestags-Fahrt 6.-9.11.2023

JD-Oldie und Linke-MdB Matthias W. Birkwald lädt wie schon in den letzten beiden Legislaturperioden zu einer Besuchsfahrt nach Berlin ein. Dank Corona musste der Termin immer wieder verschoben werden. Jetzt ist er aber fix: 6.-9.11.2023.

Was erwartet uns:
  • Anfahrt und Rückreise mit ICE von Köln Hbf nach Berlin Hbf und zurück. Dabei gibt es Zusteigemöglichkeiten in Wuppertal, Hagen, Hamm, Bielefeld und Hannover. Anreise aus anderen Regionen muss leider auf eigene Rechnung erfolgen
  • Hotelunterbringung in Zweibett-Zimmern auf Kosten des Bundestages. Die Frühstücke, zwei Mittagessen und zwei Abendessen sind ebenfalls frei.
  • Für das Programm haben wir in Zusammenarbeit mit dem Büro von Matthias Vorschläge eingereicht. Wir wollen u.a. das Wohnungsbauministerium besuchen, im Abgeordnetenhaus Berlin über das Volksbegehren zur Vergesellschaftung der Wohnungskonzerne reden, den Bundesnachrichtendienst mit kritischen Fragen löchern, anlässlich des 85. Jahrestages der Reichsprgromnacht die Ausstellung 'Topographie des Terrors' und das Jüdische Museum ansehen, im Bundestag mit Matthias diskutieren, die Redaktion der Tageszeitung 'nd' besuchen.
  • Natürlich wird es auch einen "Oldie-Abend" geben, höchstwahrscheinlich am 8.11..
  • Da wir vermutlich nicht alle 48 Plätze füllen können, werden auch einige nette Menschen aus dem Umfeld mitfahren. Wir werden also ein bunter Haufen werden. Wer schon einmal so eine Berlin-Fahrt mitgemacht hat, kennt das.
Noch sind Plätze frei. Wer also Interesse hat und mitkommen möchte, sollte sich so schnell es geht anmelden. Es ist auch nicht verboten, nette Freund*innen und Bekannte mit anzumelden.

Das Formular für die verbindliche Anmeldung ist hier verlinkt. Ihr könnt die PDF herunterladen und dann ausfüllen. Wenn ihr mitfahren wollt, schickt das ausgefüllte Formular bitte so schnell wie möglich per Brief oder Email an Knud (Adressen siehe unten im Impressum).

Themen und Termine
der nächsten Online-Stammtische

Die Online-Stammtische finden in der Regel einmal im Monat sonntags von 11 bis 13 Uhr statt. Die Themenauswahl wird im Vorstand des Bildungswerks besprochen. Vorschläge sind immer willkommen. Die Einladung und der Zugangslink für den jeweiligen Stammtisch kommt per Email möglichst rechtzeitig. Es schadet aber nicht, sich schon mal die hier aufgeführten Termine zu notieren.

15.10.2023 AfD-Verbot - Wann, wenn nicht jetzt?

Teilnahme an diesem Online-Stammtisch ist nur nach Anmeldung per Email bei info@radikaldemokratische-stiftung.de möglich.
mit Prof. Dr. Christoph Kopke (Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin), Burkhard Freier (ehem. Leiter des Verfassungsschutzes NRW)
12.11.2023 Ukraine - Krieg ohne Ende? mit Petra Erler und Günter Verheugen
9.12.2023 evtl. Asylrecht - EU und AfD  
7.1.2024 noch offen  

Etwas Nostalgie

... fällt dieses Mal aus. Aber schickt uns doch Bilder 'von damals', die wir hier veröffentlichen können.

Pläne für das nächste Jahr

(v.l.n.r.: Knud Vöcking, Eva Schaaber, Martin Ottensmann, Roland Appel)

Der Vorstand des RDB hat sich Mitte August in Bornheim bei Roland Appel zu einer kleinen 'Klausur' getroffen. Dabei haben wir intensiv diskutiert, wie wir das Oldie-Netzwerk voran bringen können und es auch über den begrenzten Kreis der DJD-JD/JL-Oldies hinaus wirksam werden lassen können.
Neben den monatlichen Online-Stammtischen wird es in 2024 einen besonderen Schwerpunkt geben: 75 Jahre Grundgesetz. Den Fokus wollen wir auf einer kritischen Bestandsaufnahme legen, inwieweit denn die Grundrechte auch im täglichen Leben verwirklicht sind. Aber auch die deutsche Verfassungsgeschichte soll nicht zu kurz kommen. Immerhin werden die Paulskirchenverfassung 175 und die Weimarer Verfassung 105 Jahre alt.
Zu dem Themenkomplex soll es einige Beiträge in der Schriftenreihe "Beiträge zur radikaldemokratischen Politik" geben. Und wir planen zwei Präsenzveranstaltungen - eine in Bonn und eine in Berlin. Zur Terminabstimmung schickt Roland Appel in Kürze eine Online-Umfrage herum.

Wer Lust hat, an dem Vorhaben mitzuwirken, melde sich am besten bei uns über info@radikaldemokratische-stiftung.de.

"Unsere" Webseiten werden besser

Die Wordpress-Plattform Radikaldemokraten.de  kommt langsam ins laufen. Seite Jahresbeginn 2023 waren 420 Besucher*innen mit 2.500 Klicks auf der neuen Seite.

Dabei wird dort nicht nur das Bildungswerk und die Stiftung vorgestellt. Dort gibt es auch die Informationen zu den Radikaldemokratischen Frühschoppen, den anderen Veranstaltungen und Publikationen.

Intensiv wird an Übersichten für das Radikaldemokratische Archiv gearbeitet. Dabei sind nicht nur Überblick für das „Archiv des Liberalismus“ der FDP-nahen Friedrich Naumann-Stiftung.

Für die Liberalen Demokraten wurde eine eigene Übersichtsseite erstellt, bei der viele Dokumente sich auch direkt aufrufen lassen. Im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte sind viel Materialien aus Bayern aufgenommen worden.

Die Deutsche National Bibliothek, das Bundesarchiv und das Archiv der deutschen Jugendbewegung und das Archiv für alternative Schrifttum (Afas) sind ebenso beschrieben wie eine private Initiative auf Archiv.org, die auch als „Archiv des Linksliberalismus“ beschreibt.

Die Zeitung Tendenz wird von der Stiftung weitergeführt, die hier nachzulesen sind. Dazu stehen alle Ausgaben von 2005 – 2009 online. Die Plattform linksnet.de sind aus den Jahrgängen 2004-2012 164 Artikel abrufbar. Hier wird an einem übergreifenden Findbuch gearbeitet, wo die anderen Ausgaben zu finden sind. Sicherlich bei der FNS, aber auch bei der Afas.

Zudem wird zeitnah eine Übersicht von wesentlichen Beschlüssen und Programmatik gearbeitet.  Dazu gehören neben dem schon Online stehen Gründungsbuch der Jungdemokraten aus dem Jahr 1919 sicherlich auch die Freiburger Thesen, das Leverkusener Manifest und vieles anderes mehr.

Ein Beispiel für lokale Druckstücke kann die Sonderseite für Zeitungen Lupe der Liberalen Schüleraktion aus dem Hochsauerlandkreis sein, alle Ausgaben werden hier Online präsentiert.

Martin Ottensmann arbeitet an diesem Radikaldemokratischen Katalog weiter und ermutigt alle weiter den Keller zu durchforsten und an dem Archiv mitzuwirken.

Am 30. November 2023 gibt es dazu ein Online-Treffen um 19 Uhr 30. Wer eingeladen werden will kann sich gerne melden.

Für 2024 werden besonders Materialien zum Thema Grundrechte gesucht, weil der Vorstand das Thema zum Schwerpunkt des Jahres machen will.

Alle Beiträge zum Thema Archiv  - alle Radikaldemokratischen Frühschoppen, alle Newsletter.

Bis auf weiteres fährt die Stiftung zweigleisig und beitreibt auch die Seite http://www.radikaldemokratische-stiftung.org/.

Archiv Liberale Drucksachen

Im Archiv stehen nun 21 von 22 Ausgaben der liberalen Drucksachen. Diese Zeitschrift für freisinnige Politik erschien in den Jahren 1982 bis 1986. Sie begleitete die Zeit der Wende und das Ende das Ende der Sozialliberalen Koalition.

Nur die Ausgabe 3 aus dem Jahr 1983 fehlt.  Wer diese hat bitte melden!

https://radikaldemokraten.de/2023/09/30/liberale-drucksachen/

Wo sind all die 'Kröten' geblieben?

Wir suchen nach "Kröten". So wurden Jungdemokrat*innen ja zeitweilig im Scherz bezeichnet. Zwar ist unsere Adressdatei schon ziemlich groß, aber es gibt da dicke Lücken. Uns fehlen diverse Landesverbände und auch ganze 'Generationen'. Natürlich ist uns klar, dass nicht jeder und jede Interesse an einer Oldie-Vernetzung hat. Aber wenn ihr noch Kontakt zu anderen habt, von denen ihr wisst oder ahnt, dass sie von uns nicht angeschrieben oder angesprochen werden, dann reicht ihnen bitte den Newsletter weiter, ermuntert sie, sich mit uns in Verbindung zu setzen oder gebt uns ihre Kontaktdaten, damit wir sie ansprechen können.

Ach ja, die andere Art von "Kröten" (i.e. Geld) können wir natürlich auch gut gebrauchen, um alles umzusetzen, was wir so planen. Ihr könnt entweder (Förder-)Mitglied im RDB werden oder auch einfach so mal was spenden. Wie üblich ist das natürlich steuerlich absetztbar. Unser Konto: Radikaldemokratisches Bildungswerk e.V., Volksbank Köln-Bonn eG, IBAN DE75 3806 0186 4906 4770 12.

Vielen Dank!